Wiederzulassung und erneute Produktion des Mistelpräparates ISOREL®

|   Botanik, Ökologie, Landschaft

Harald Kreisl

In den vergangenen 10 Jahren wurden grosse und mutige Anstrengungen unternommen, um die Wiedermarkteinführung von ISOREL® zu verwirklichen, das seit 1983 zugelassen ist und über viele Jahrzehnte einen unverzichtbaren Beitrag zur Misteltherapie leistete und nun endlich wieder leisten kann. Die Betriebstätte in Thörl-Maglern in Kärnten wurde errichtet, das Präparat wieder hergestellt und ich konnte einige Monate bei der Inbetriebnahme des Werkes mithelfen.

Wenn sich heutzutage ein Impuls für die anthroposophische Pharmazie neu gestaltet, erntet man schnell ungläubiges Staunen. Und so ging es auch mir, als ich das eindrucksvolle Betriebsgebäude das erste Mal sah. Viele Seelen- und Geisteskräfte mussten eingesetzt werden, viel Arbeit getan und Finanzmittel beschafft werden, um dieses Gewerk in modernstem Qualitätsstandard erwachsen zu lassen. Dieses wurde sowohl vom österreichischen Staat wohlwollend begrüsst wie auch von der EU gefördert. Ohne einen Kreis von inspirierten Impulsgebern und tragenden Unterstützern wäre ein solches Projekt nicht möglich gewesen.

Heute arbeitet ein engagiertes Team aus vielen Disziplinen zusammen, um das hauseigene Präparat ISOREL® herzustellen. Auch weitere Produkte können auf einer dem heutigen Standard entsprechenden Ampullieranlage abgefüllt und marktkonform in den Handel gebracht werden. So sind die Tore der Betriebsstätte am «Thörl», dem einzigen Schnittpunkt der drei grossen europäischen Sprachgruppen (romanisch, slawisch und germanisch) weit geöffnet für die Herstellung oder Abfüllung anderer Mistelpräparate sowie potenzierter Ampullenpräparate und anderer essenzieller Arzneimittel.

Den Weg der Mistelpflanze durfte ich von der Ernte über verschiedene Weiterverarbeitungsschritte bis hin zur rhythmisierten Wirksubstanz begleiten und habe dabei erleben können, wie auch hier ein Bewusstsein herrscht, dass bei diesen Prozessen das menschliche Mitwirken für unsere anthroposophischen Heilmittel von höchster Bedeutung ist.

Diese Erfahrung habe ich ebenso gemacht in der Ita Wegman-Klinik, dem Laboratorium WIDAR der Lukas Klink und der HISCIA in Arlesheim sowie auch in der WALA, Bad Boll. Ebenso war die Zusammenarbeit mit den Menschen an den drei Standorten der WELEDA von diesem Geiste geprägt.

Um einen pharmazeutischen Betrieb mit diesem Qualitätsanspruch neu zu verwirk- lichen, bedarf es zunächst eines sehr grossen, standardisierten Dokumentationsaufwandes, zu dem auch ich einen Teil beitragen durfte. Dabei wurde ich – wie schon in der Schweiz – der steigenden Ansprüche internationaler Standards gewahr. So wird in Österreich eine Kultur gepflegt, Menschen aktiv betriebsübergreifend zusammenzubringen, um sich aus der Sicht ihrer jeweiligen Professionen über Lösungen auszutauschen, wie die allseits gewünschten hohen Standards im Betriebsalltag eingehalten werden können. Aus meiner Sicht ergibt sich für die gesamte medizinische Bewegung der Anthroposophischen Geistesart der Wunsch, dass wir im Austausch über die pharmazeutischen Prozesse unserer jeweiligen Präparate versuchen, die schöpferischen Gedanken unserer Mitmenschen zu erfassen, sie als ein «fremdes Wollen» im Sinne der Philosophie der Freiheit stehen zu lassen und später die Erkenntnisfrüchte daraus, in unseren Wirkungskreis zu integrieren.

So bleibt noch, dem Projekt Lukas Heil-Betriebsstätte GmbH in Thörl-Maglern viel Erfolg zu wünschen!

Die Betriebsstätte der Lukas GmbH in Thörl-Maglern.
Zurück