Goethe Garten und Botanik in der Rudolf Steiner Schule Zürcher Oberland, Wetzikon ZH

|   Botanik, Ökologie, Landschaft

João Felipe Toni

Mein Name ist João Felipe Toni, ich bin Biologe und Pädagoge, habe ein Masterstudium in Botanik und Ökologie an der Universität Basel abgeschlossen und bin Doktorand im Bereich Didaktik der Biologie an der Friederich-Schiller-Universität in Jena (DE). Ich war Gastforscher am Nature Institute (USA) und am Royal Botanic Garden Edinburgh, Schottland. Meine Forschungsschwerpunkte sind Goethes Morphologie und Steiners Erkenntnistheorie, angewandt auf das Studium der Metamorphose und Evolution von Blütenpflanzen; und die botanische Ausbildung in der Waldorfschule und in der Akademie. Derzeit bin ich wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Naturwissenschaftlichen Sektion am Goetheanum in Dornach, Schweiz, Mitglied des FLO-RE-S International Network on Floral Morphology und Lehrer für Naturwissenschaften und Biologie an der Rudolf Steiner Zürcher Oberland-Schule in Wetzikon, Schweiz.

Johann Wolfgang von Goethe kam 1775 nach Weimar. Nachdem er sein neues Domizil vor den Toren der Stadt in der Ilm-Aue bezogen hatte, widmete er sich mit wachsender Intensität der Gartengestaltung und der Botanik. Mit dem Umzug in ein repräsentatives Wohnhaus am Weimarer Frauenplan gelangte einige Jahre später ein weiteres Gartengrundstück in Goethes Besitz. Beide Gärten zusammen mit dem Botanischen Garten der Universität Jena lieferten Anschauungsmaterial für seine botanischen Forschungen an lebenden Pflanzen. Mein Ziel des Promotionsprojekts ist es, Goethes dynamische Anschauung der Vielfalt der Pflanzen im Zusammenhang mit der Didaktik der Botanik und der Umwelterziehung neu zu untersuchen. Wie können Geschichte und Philosophie der Wissenschaft im naturwissenschaftlichen Unterricht genutzt werden? Dies wird im Rahmen des Projekts ebenso erprobt wie Planung und Anlage eines Goetheschen Gartens als didaktische Umsetzung zum Thema «Metamorphose der Pflanzen». Schüler der Oberstufe können sowohl mit dem anschauenden Denken als auch durch Handarbeiten, Themen wie Goetheanistische Blütenmorphologie und Ökologie, Evolution der Pflanzenentwicklung (Evo-Devo), Pflanzensystematik, Taxonomie und botanische Illustration erlernen. Darüber hinaus zielt das Projekt darauf ab, Erfahrungen im schulgemeinschaftlichen Umgang mit der Wissenschaft allgemein und insbesondere mit Goethes morphologischem Ansatz zu generieren.

«Wir wollen diese Anstalt als einen Vorboten des Friedens ansehen und uns derselben zum Besten freuen.»
— Goethe in einem Brief an Batsch anlässlich der Gründung des Botanischen Gartens Jena

 

SchülerInnen arbeiten am Goethe-Garten an der Rudolf Steiner Schule Zürcher Oberland, Wetzikon.
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