Internationale Konferenz:

Evolving Science 2021

Vom lebendigen Denken zum Leben mit der Natur –
Zugänge, Herausforderungen und Perspektiven einer
zukunftsfähigen Wissenschaft

Herbsttagung der Naturwissenschaftlichen
Sektion am Goetheanum
7. - 10. Oktober 2021


Liebe Freunde der Naturwissenschaftlichen Sektion am Goetheanum!

Seit hundert Jahren arbeitet das Forschungsinstitut am Goetheanum an der geisteswissenschaftlichen Erweiterung der Naturwissenschaften. Die Forschungsmethoden und ihre Gegenstände haben in dieser Zeit eine Metamorphose durchlaufen, die zu Beginn der Tagung beispielhaft präsentiert wird – von bildschaffenden Methoden zur Darstellung der pflanzlichen Zeitgestalt, von der Anwendung der Morphologie zur Heilmittelfindung bis zur Charakterisierung gentechnisch veränderter Pflanzen, von einer neuen Optik der Bilder zur Präsentation von Goethes inversem Spektrum.

Identität nach innen

Am ersten und zweiten Tag wird das menschenbildende Potential von Goethes Wissenschaftsansatz – als Schulungsweg – thematisiert. Zum ursprünglichen Anliegen, die im Lebendigen wirkenden Kräfte sichtbar zu machen, kam das Bewusstsein, dass WissenschaftlerInnen sich – Goethes Ansatz folgend – selbst zum methodischen Instrument umzubilden haben, weil das Innere der Natur, ihre Gesetzmässigkeiten, nur im Menschen erscheinen kann. Erst wenn ich meinen eigenen Anteil am Erscheinenden kenne, kann ich im Erkennen die Sinneswelt adäquat mit der Gedankenwelt verbinden. Umgekehrt bilden die Sinneswelt und der an ihr erlebte Gedankeninhalt den Boden, auf dem erst die Erkenntnissicherheit einer wissenschaftlich fundierten Anthroposophie ausgebildet werden kann.

Identität nach aussen

Goetheanismus fordert auf, den Forschungsgegenstand in seinem umfassenden Kontext zu erfahren. Dazu gehört auch die historisch gewachsene Forschungsgemeinschaft. Unsere Arbeit ruht auf den Schultern unserer Vorgänger. Jeder Zugang, der die Perspektive erweitert, bereichert das Bild des Ganzen. Diese Sicht führt zu einem Pluralismus in der Wissenschaft, der am zweiten Abend im Fokus steht. Der Blick in die Wissenschaftsgeschichte zeigt, dass kein Ergebnis ausserhalb seines definierten Zusammenhangs Gültigkeit behält. Beim unmittelbaren Umsetzen von Resultaten
in gesellschaftlich relevantes Handeln kann eine problematische Verallgemeinerung stattfinden.

Visionen

Die Krise der Erde ist zugleich die Krise des Menschen – die ökologische Krise und die aktuelle Pandemie sind wie zwei Seiten der gleichen Münze. Am dritten Tag steht die Wissenschaft der Zusammenhänge im Zentrum. Evo-Devo, Mikrobiologie und Ökologie fordern und fördern ein kontextuales und prozessuales Denken, wie Goethe es für die Erkenntnis des Lebendigen postuliert hat. Die Beiträge am Sonntag beleuchten die Verbindung zwischen unseren gedanklichen «Taten» und den Vorgängen in der Natur. Schöpferischer Gestaltungswille und ein Reichtum an gedanklichen Konzepten ermöglichen Fülle und Vielfalt des Lebens. Unter diesem Gesichtspunkt ist eine goetheanistische Naturwissenschaft nicht ein «Luxusgut», sondern eine «Lebensversicherung» für die gemeinsame Zukunft von Erde und Mensch – und gleichzeitig die Quelle zur spirituellen Selbstentwicklung.

Format

  • Wie bei «Evolving Science 2015 / 2018» wird es wieder Projektpräsentationen und Arbeitsgruppen geben, die bis zum 15. September 2021  hier angemeldet werden können.
  • Die Konferenz wird zweisprachig in deutsch und englisch durchgeführt.
  • Falls eine Teilnahme aus finanziellen Gründen nicht möglich ist, dürfen Sie sich gerne mit uns in Verbindung setzen: sciencenoSpam@goetheanum.ch

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Johannes Kühl, Susanna Kümmell, Matthias Rang, Ruth Richter, Carolin Schürer, Meinhard Simon, Johannes Wirz & Mara Born


(Änderungen vorbehalten)
 

Hasok Chang

Hans Rausing Professor für Wissenschafts- geschichte und -philosophie an der University of Cambridge. Abschlüsse am Caltech und in Stanford, Lehrer am University College London. Autor von «Is Water H2O? Evidence, Realism and Pluralism» (2012), und «Inventing Temperature: Measurement and Scientific Progress» (2004). Mitbegründer der Society for Philosophy of Science in Practice (SPSP) und des Committee for Integrated History and Philosophy of Science.

Wissenschaftlicher Pluralismus und komplementäre Wissenschaft

Die moderne Wissenschaft hat sich in eine monistische Richtung entwickelt, mit der Annahme, dass es zu einem bestimmten Thema nur eine einzige Wahrheit und eine beste Methode gibt, um diese Wahrheit zu finden. Darüber hinaus gibt es eine starke Tendenz zu fordern, dass alle Wissenschaftler der Methodik und den grundlegenden Überzeugungen zustimmen sollten, die derzeit als die besten gelten. Solche Tendenzen blockieren viele plausible Forschungsansätze, selbst wenn diese einmal als legitim angesehen wurden und in Zukunft möglicherweise wieder als vielversprechend gelten. Aufgrund dieses Monismus gibt es viele Fragen, die von Wissenschaftlern nicht angegangen werden. mehr

Zoom Live Vortrag

Charles Eisenstein

Vortragsredner, Essayist und Autor von 5 Büchern, darunter «Sacred Economics» und «The More Beautiful World Our Hearts Know is Possible». Arbeitsgebiet umfasst Themen wie Technologie, Politik, Geld, Ökologie, Indigene, Heilung und Philosophie, die in Form eines Übergangs der zivilisatorischen Mythologien beschrieben werden. Abschluss in Mathematik und Philosophie an der Yale University; zehn Jahre Chinesisch-Übersetzer in Taiwan. Vier Söhne, lebt in Rhode Island, USA. 

Die Religion der Wissenschaft

Normalerweise hören wir von der Wissenschaft als einer Alternative zur Religion, einem Fortschritt gegenüber mittelalterlichem Aberglauben und magischem Denken. Tatsächlich trägt die Wissenschaft viele Züge der Religion. Dieser Vortrag wird untersuchen, wie die Wissenschaft in ihrer Kultur, Metaphysik, ihren Institutionen, Ritualen und der Konstruktion von Wissen die Religion der modernen Gesellschaft ist - und dass dies nicht unbedingt etwas Schlechtes ist. Doch die Gesellschaft verändert sich, und damit auch die Wissenschaft in all ihren Dimensionen.

Zoom Live Vortrag

Vesna Forštnerič Lesjak

Pharmazeutin und Landwirtin; Individuelle Begleitung von Studierenden der goetheanistischen Botanik; verschiedene Forschungsprojekte in goetheanistischer Pflanzenerkenntnis für Pharmazie und Medizin. Seit 2013 Produktionsfirma für Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetika, Gründung und Leitung des Vereins für naturwissenschaftliche Weiterbildung «Sapientia» und der Sektion für anthroposophische Pharmazie und Medizin in Slowenien; 2019 Übernahme des ökologischen Familienbauernhofes und Demeter-Zertifizierung.

Von der Pflanze zum Menschen am Beispiel der Wilden Karde

Mit goetheanistischer Betrachtungsweise kann man stufenweise zum Verständnis eines Pflanzenwesens kommen. Ebenso kann man den Verlauf einer Krankheit im dreigliedrigen Organismus des Menschen phänomenologisch verfolgen. Wenn man die Prozesse einer Pflanze mit den entsprechenden Prozessen bestimmter Krankheiten verbinden kann, öffnet sich ein Weg, um neue Heilmittel zu finden.

Thomas Hardtmuth

Arzt, freier Autor, langjähriger Dozent für Gesundheitswissenschaften und Sozialmedizin an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Seit 1985 ärztliche Tätigkeit an verschiedenen Kliniken, zuletzt Oberarzt für Chirurgie und Thoraxchirurgie am Klinikum Heidenheim. Regelmässige Vorträge, Seminare und Veröffentlichungen auf dem Gebiet der medizinisch-anthroposophischen Menschenkunde.

Zur genetischen Plastizität der Viren – Aspekte einer dynamischen Mikrobiologie

In den letzten 20 Jahren haben sich die Techniken der Genomsequenzierung sowie unsere Kenntnisse über genetische Stammbaum- und Entwicklungslinien enorm erweitert. Unser Bild von den Viren hat sich seitdem grundlegend gewandelt. Aus systemwissenschaftlicher Perspektive stellen die Viren in ihrer Gesamtheit das vermittelnde Medium einer globalen genetischen Kommunikation unter den Organismen dar. Die Genome einzelner Lebewesen sind daher weniger das Ergebnis zufälliger Mutationen und deren Selektion, sondern lassen sich als umkreis- und kontextabhängige Neuarrangements aus einem grundsätzlich dialogisch integrativ organisierten System des Lebendigen verstehen. mehr

Simone Helmle

Studium Gartenbauwissenschaften, Promotion und Habilitation im Fachgebiet ländliche Soziologie. Langjährige Wissenschaftlerin an den Universitäten München, Hohenheim und Giessen. Seit 2014 Leiterin der Demeter Akademie des Demeter e.V. in Deutschland. Entwicklung und Leitung der Weiterbildungen für die Mitglieder der biodynamischen Bewegung. Lebt mit ihrer Familie in Stuttgart.

Biodynamisch dem Ganzen begegnen – Zur Bildungsarbeit mit künftigen Demeter-Landwirt*innen

Was beschäftigt Menschen, die sich heute entscheiden, ihren Hof auf Demeter umzustellen? Mit dieser Frage werden wir uns in den Umstellungsprozess eines Hofes begeben, mit seiner Geschichte, mit den Menschen, mit seinen Entwicklungsmöglichkeiten und mit den zu erschliessenden biodynamischen Grundlagen. In der Bildungsarbeit mit Umstellungs-Landwirt*innen öffnet sich damit ein weiteres Feld. Nicht nur bildlich, sondern ganz praktisch geht es um Boden, Pflanze, Tiere und um den Kosmos. Vor allem geht es aber um die Menschen, die sich mit ihren Fähigkeiten und Handlungsmöglichkeiten in das Ganze stellen und dabei vielleicht empfinden, dass es die Welt und ihren Hof geradezu auf den Kopf stellen kann.

Johannes Kühl

Physiker; wissenschaftliche Mitarbeit an der Naturwissenschaftlichen Sektion am Goetheanum. 1982–1996 Lehrer für Physik, Chemie und Mathematik an der Waldorfschule Stuttgart Uhlandshöhe. 1996–2019 Leiter der Naturwissenschaftlichen Sektion. Arbeiten zu verschiedenen Gebieten der Physik und Technologie, insbesondere goetheanistische Optik und Farbenlehre, sowie zur Physikdidaktik. 

100 Jahre Forschungsinstitut am Goetheanum

Seit hundert Jahren arbeitet das Forschungsinstitut am Goetheanum an der geisteswissenschaftlichen Erweiterung der Naturwissenschaften. Guenther Wachsmuth und Ehrenfried Pfeiffer haben das Institut unter der Schirmherrschaft von Rudolf Steiner begründet, noch vor der Einrichtung der naturwissenschaftlichen Sektion. Seitdem wurde eine Vielzahl verschiedener Methoden und Gegenstände bearbeitet. Dabei wurden Erfahrungen gemacht, die auch für die Zukunft eine Bedeutung haben. Diese Arbeit soll gewürdigt werden.

Matthias Rang

Physiker, Forschungsaufenthalt im Bereich der Nahfeldspektroskopie an der University of Washington in Seattle (USA). 2015 Promotion an der Bergischen Universität Wuppertal über phänomenologische Zugänge zu komplementären Spektren. Seit 2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter und seit 2019 Co-Leiter der Naturwissenschaftlichen Sektion am Goetheanum.

Fenster und Spiegel – Metamorphosen eines Prinzips der Natur

Wie die Oberfläche eines Sees oder des Meeres einerseits ein durchsichtiges «Fenster» in den Wasserraum, andererseits ein «Spiegel» der Umgebung ist, so ist auch unsere Erdatmosphäre ein Fenster zum Kosmos, zugleich aber für andere Spektralbereiche undurchsichtig und für wieder andere ein Spiegel. Transmission, Reflexion und Absorption scheinen zunächst nur «optische» Phänomene der Natur zu sein. Doch in diesem Beitrag wird versucht zu zeigen, wie diese ermöglichen, die Erdatmosphäre als «Hülle» zu charakterisieren, die uns einerseits wie ein Fenster mit dem Kosmos verbindet, andererseits – wie ein Spiegel – von ihm trennt, einen Innenraum bildet und die Erde vor schädlichen Einflüssen schützt. mehr

Ruth Richter

Gärtnerin, 1989–1999 Ausbildung in Pflanzenmorphologie im Studienjahr der Naturwissenschaftlichen Sektion und in Forschungsprojekten mit Jochen Bockemühl. Seitdem wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsinstitut am Goetheanum. 2009–2014 Studium Wissenschaftstheorie, Wissenschaftsgeschichte und Philosophie an den Universitäten Bern und Basel. Seit 2015 Redaktion der Zeitschrift «Elemente der Naturwissenschaft».

Goethes Phänomenologie

Das Paradox der Wahrnehmung besteht darin, dass sie uns der Gewissheit einer gemeinsamen Welt versichert, die aber jedem von uns nur in Form einer Welt ‹für mich› vorliegt. Diesem philosophischen Problem widmet sich die Phänomenologie – während Goethe es kaum reflektiert, aber in seinen Konsequenzen praktiziert hat. Eine davon ist sein methodisches Postulat, sich die als Gesamtausdruck erscheinende Seinsweise des Untersuchungsgegenstandes in wiederholtem Üben zu eigen zu machen. Mit seiner dynamischen Morphologie der Pflanzen hat Jochen Bockemühl Goethes wissenschaftlichen Ansatz in Anlehnung an Steiners erkenntnistheoretische Interpretation erweitert. Neben der Hingabe an die Phänomene hat er eine Kultur der Reflexion des eigenen Anteils an ihrem Zustandekommen initiiert. mehr

Johannes Wirz

Promotion in molekularer Genetik, Projekte am Forschungsinstitut am Goetheanum über die Ökologie der Schmetterlinge und die Aufwertung ihrer Lebensräume, zur Stärkung der Gesundheit der Honigbiene sowie über «non-target effects» gentechnischer Veränderungen an Kulturpflanzen. Seit 2014 zusätzlich Mitarbeiter der Lehr- und Versuchsimkerei Fischermühle, Mellifera e.V.; Seminare über goetheanistische Naturwissenschaft, Anthroposophie, wesensgemässe Bienenhaltung und aktuelle Entwicklungen in der Biologie. Seit 2019 Co-Leiter der Naturwissenschaftlichen Sektion am Goetheanum.

Vielfalt rettet Klima

Die Verschwendung fossiler Energien, die Vernichtung von Ökotopen im Siedlungsbau und die hochintensive Landwirtschaft sind die Hauptgründe für die Klimakrise. Damit geht der Verlust an Biodiversität einher. Die Reduktion klimaschädlicher Emissionen ist ein wichtiges Ziel, das nur global erreicht werden kann. Ebenso bedeutsam sind Bemühungen Biodiversität zu erhalten und zu pflegen. Sie setzen stets auf lokaler Ebene an. Vielfalt ist nicht nur ökologisch von Bedeutung, sondern auch gesellschaftlich und kulturell. Sie ist immer ein Mehrwert an Beziehungen – ökologisch, gesellschaftlich, kulturell und spirituell. Biodiversität ist keine technologische Herausforderung, sondern sie wird durch Menschen, Gemeinschaften und auch durch traditionelle und ökologische Landnutzungsmethoden ermöglicht.

Axel Ziemke

Diplomstudium Biochemie und Promotionsstudium Philosophie an der Martin-Luther-Universität Halle, Postdoc am Graduiertenkolleg Kognition, Gehirn, Neuronale Netze an der Ruhr-Universität Bochum, Mitarbeit am Institut für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung der Universität Klagenfurt, Lehrer für Biologie, Chemie, Philosophie und Schauspiel an der Rudolf-Steiner-Schule Remscheid; Freier Autor mit den Interessenschwerpunkten Evolution, Hirnforschung, Philosophie des Geistes, Politische Philosophie.

 

Von Goethe zu Evo-Devo

Lange vor Darwin suchte Goethe in seinen Arbeiten zur Metamorphosenlehre die Vielfalt pflanzlicher und tierischer Gestaltbildung als Variabilität ihrer Ontogenese zu verstehen. Die Evolutionäre Entwicklungsbiologie überwindet heute ganz in diesem Sinne eine neodarwinistische Fixierung auf die Variabilität und Selektion einzelner Merkmale oder Gene, indem sie Phylogenese als Evolution ontogenetischer Entwicklungsprogramme rekonstruiert. Viele Aspekte der Erkenntnisse Goethes können zudem durch diese Forschungen bestätigt und in einem reduktionistischen Sinne vertieft werden. Der Vortrag entwickelt die Komplementarität dieser beiden Perspektiven an ausgewählten Beispielen.

Die Projekte werden in der Sprache der Veröffentlichung durchgeführt - ohne Übersetzung.

1. Kerstin Behnke

Studienrätin für Mathematik und Physik am Montessori Campus Berlin Köpenick, Kuratorin der Montessori-Stiftung Berlin, Atemtherapeutin, Bewusstseinstrainerin, Goethe-Begeisterte.

 

Atem ist Leben II

Der Atem ist eines unserer feinstofflichen Mittel, um sowohl unsere Intuition als auch unsere Kundalini-Energie zu wecken. R. Steiner kannte und nutzte dieses alte Wissen der indigenen Völker, das ich aus meinen Atem-Ausbildungen kenne, denn es ist letztlich - wie so häufig - alles dasselbe Akasha-Wissen. In der Verbindung zur Natur und zum eigenen Herzens- und Atemraum wird unser höheres Selbstgefühl und Mitgefühl über Meditationen und einen tiefen, verbundenen Atem aktiviert.

2. Peer Schilperoord

Botaniker, Buchautor, Verfasser der Schriftenreihe «Kulturpflanzen in der Schweiz» zur Geschichte und Vielfalt der Kulturpflanzen.

www. berggetreide.ch
www.urpflanze.ch

Alles ist Spross

Goethes Hypothese «Alles ist Blatt» ist zu einem Dogma verkommen. Das typische Blatt gliedert sich in Spreite, Stiel und Blattgrund. Diese Definition reist das Blatt aus dem Zusammenhang heraus aus dem es hervorgeht. Die inneren Bedingungen für die Bildung von Blattformen sind für den verholzenden, für den krautigen Spross und für die Blüte sehr verschieden. Die aktuelle morphologische Typisierung des Blattes ist atomistisch geprägt, die dynamische Perspektive fehlt.

3. Victor Morrow

BSc. Mechanical Engineering (Belfast and Edinburgh); Waldorf Teacher Training (Edinburgh); Telehandler driver presently working in the construction industry

 

 

Recovering the Hidden Content of World History

Rudolf Steiner said in his lecture cycle “The Search for the New Isis, the Divine Sophia”, that: “we must approach luciferic science and seek there the coffin of Isis”. A simple theory will be outlined showing that certain natural-scientific endeavours of the first third of the 20th century have been overlooked, and that out of Anthroposophy they can be seen in a new light in their true significance, themselves illumining Earth’s deeper past extending to the Lemurian epoch.

4. Ingrid Hartmann

Physikerin. Tätigkeit auf dem Gebiet der Biophysik, der Quantenphysik, Elektrotechnik, Pädagogik.

Weitere Themen: Naturwissenschaft und Religion, Rauschen, Lebendiges Denken.

 

Rauschen und die experimentelle Methode

Die Aufgabe einer Wissenschaft des Lebendigen kann in der Findung von Indikatoren, die Leben anzeigen, gesehen werden. Rauschen wird als Grenzphänomen, als Träger und Vermittler von Information betrachtet. Durch eine prozesshafte Experimentiertechnik ist es möglich Rauschen zu integrieren, in einen Dialog mit der Natur zu treten. Rauschen wird als experimentelle Methode vorgestellt, als Indikator zur Beschreibung der Lebenskräfte-Situation. Die Bedeutung der Rolle des Denkens wird hervorgehoben.

5. Maria Olga Kokornaczyk

PhD, working at the Society for Cancer Research /Arlesheim, involved into research on the phenomenon of autoorganization of matter applied in medical areas (diagnostics, pharmaceutics, homeopathy).

 

Picture-forming Diagnostic Tests: A Review

We reviewed, systemized, and categorized diagnostic tests based on pattern formation in drying body fluids. Literature in different languages was included; publications where the patterns did not represent the main test outcome, or animal studies with artificially induced target conditions were excluded. In total, we identified six methods applied on 20 different body fluids. We continue the project by performing a meta-analysis of picture forming methods applied for the diagnosis of cancer.

6. Lin Bautze

Studies in Global Change Management (M.Sc.) and Environmental and Resource Management (B.Sc.). Since April 2019 with the Section for Agriculture. Project Manager of the Living Farms research project.

Living Farms: The Impact of the Individual

Our world is facing severe challenges, such as climate change, soil degradation and biodiversity loss. On the other hand, powerful and healthy solutions exist and can be implemented throught the world. The project Living Farms shows how individuals have achieved great things by establishing biodynamic places, which are healthy for humans, environment and our global system. During the presentation, the individual strategies and lessons learnt are shared with the audience.

7. Bas Pedroli & Sonja Schürger

Bas Pedroli ist Senior Wissenschaftler an der Wageningen University & Research (Alterra) und ausserordentlicher Professor an der Wageningen University (Land Use Planning Group) und promovierte in physischer Geographie / Landschaftsökologie.

Sonja Schürger hat Biologie mit dem Schwerpunkt Ökologie studiert, ist ausgebildete Waldorfpädagogin für die Oberstufe und Gartentherapeutin. Tätig in der Weiterbildung in goetheanistischer Naturerfahrung, sowie in Praxisprojekten zur authentischen Entwicklung und Pflege von Landschaften.

 

Buchpräsentation: Landschaft – eine innere Entdeckungsreise

Lebendige Landschaften sind die Grundlage für die biologische Vielfalt, fruchtbare Böden, sauberes Wasser und ein ausgeglichenes Klima. Viele Menschen schätzen die erholsame, gesundende und anregende Wirkung eines Aufenthalts in der Natur.  Doch eine vielfältige, regionaltypische Kulturlandschaft kann heute nur entstehen, wenn sich Menschen bewusst mit ihrer Umgebung verbinden und daraus verantwortlich tätig werden. Dieser Band zeigt Wege auf, wie jeder einzelne etwas dazu beitragen kann. Das bewusste Miterleben der Naturphänomene führt auch zu einem Erkennen der eigenen Impulse und öffnet uns für eine tiefere Begegnung mit den anderen Menschen.

Sonja Schürger wird die Entstehung des Buches erläutern. Danach ist eine kritische Besprechung angedacht (Vortragender angefragt). Es ist eine musikalische Umrahmung eingeplant.

8. Young Sook Kim

Waldorf educator, Researcher at the Science Walden Center, Ulsan National Institute of Science and Technology in South Korea.

http://sciencewalden.org/en

 

Turning human waste into digital currency?

Science Walden is a community of scientist-artists who wish to tackle difficult challenges our society faces using a currency everyone can access. Our goal is to create a platform and facilitate discussion by generating new values from human waste, our basic human denominator. We are working on developing eco-friendly toilets that convert feces into digital currency with which people can engage each other and the world. Users can provide and receive a diversity of goods and services and more.

9. Carolin Schürer

Physikerin (M.Sc.), wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Naturwissenschaftlichen Sektion seit Oktober 2020, Eurythmie-Studentin, intensive Beschäftigung mit der Philosophie der Freiheit.

 

Gehirnphysiologie und Willensfreiheit

Das im Gehirn messbare Bereitschaftspotential (BP) vor selbst-initiierten Bewegungen tritt ~ 1 Sek. vor der Entscheidung auf. Diese Beobachtung von B. Libet führte zu der Annahme, dass das BP mit unbewusster Entscheidungsvorbereitung zusammenhängt und wurde z.T. als empirischer Beweis gegen die Möglichkeit des freien Willens gewertet. Um das mentale Korrelat des BP und den Freiheitsbezug zu erforschen haben wir den ursprünglichen Versuch vielseitig variiert – methodisch inspiriert durch Goethe.

10. Inga Hense

Professorin im Bereich Meeresbiologie/Klimaforschung sowie kommissarische, wissenschaftliche Leiterin des botanischen Gartens an der Universität Hamburg.

Die Lebensphasen und -übergänge von Gaia

Gaia, die Mutter Erde, erlebt tagtäglich einen «Wandel im Kleinen». Darüberhinaus haben auch Umbrüche und ausgedehnte Ruhe- und Wachstumsphasen die Erdentwicklung geprägt. Während wir den kleinen Wandel in uns integriert haben, tun wir uns schwer mit Klimaänderungen umzugehen. Wie können wir von Gaia lernen und die Erdentwicklung begleiten während wir uns weiterentwickeln?

11. Siegward Elsas

Neurologe/Neurowissenschaftler, postdoc UC Berkeley, San Francisco. Bis 2010 Ass.Prof. Oregon Health Science University, ab 2012 Neurologe Klinik Arlesheim; Uni- Seminare zu Hirnfunktion/Meditation

Wärme als geistig-physische Brücke in der Organik

In Fortsetzung des Wärmekurses kann bei der menschlichen Bewegung Wärme als eine Brücke gefunden werden, die eine physische Manifestation von geistigen Impulsen als «Wille» auch bis in Substanzvorgänge hinein ermöglicht. «Wille» braucht auch eine seelische Wärme, und eine erweiterte Thermodynamik fern von dem dem abgestorbenen Mineralischen entsprechenden Gleichgewicht kann uns durch ihre Unvorhersagbarkeit diesen Übergang auch physikalisch verständlich machen.

12. Ueli Steiger

(Elektroingenieur und Physiklehrer) ist Mitbegründer der Initiative Natur- und Kulturraum Dornach-Arlesheim. Der Verein setzt sich ein für einen respektvollen und rechtmässigen Umgang mit dem ökologisch wertvollen Gebiet am Schwinbach mit seinem landschaftlich und architektonisch einmaligen Kulturgut.

Bericht zum aktuellen Stand des geschädigten Naturschutzgebietes Schwinbach-Aue 

Mit Führung auf dem betroffenen Gelände beim Glashaus.

www.initiative-dornach-arlesheim.ch

 

Die Arbeitsgruppen werden in der Sprache der Veröffentlichung durchgeführt - ohne Übersetzung.

1. Willem Daub

BaSc in physics, 25 years in Waldorf Schools, Phenomenology at the Glashaus. MA in Philosophy of Science, 30 years giving courses in Obs One's Thinking (PhilOfFreedom), leading into meditation.

Observing One's Thinking & Cognitive Phenomenology

Observing One's Thinking (PhilOfFreedom, Bernardo Gut, Teichmann, Strube) enables one to observe thought movements, the lowest level of living thinking and imagination. The method is universal, but in university contexts (cognitive phenomenology) I select different concepts than with students of elementary or spiritual beings, experiencing the phenomenal contrast in thought movements of, for example, water beings or water spirits.

2. Jessie Delage

Ethnologist and anthropologist, has been studying the human body and movement from experience for over 30 years. Therapist and trainer in Bothmer gymnastics and Gerda Alexander Eutony.

Approaching the Human Body Through Self Experience

The practice of Bothmer gymnastics and Gerda Alexander eutony will allow us to make useful observations of the law of gravity and the law of righting in the human being. Exercises and exchanges based on experience.

3. Kees Veenman

Studied physics in Utrecht. Member of the Sektionskollegium, Dornach. The phenomenological and spiritual study of colours is central. He published a book about colour meditation in Amsterdam 2015.

 

The Rainbow as a Bridge to the Beings of Colour

In his Principles Steiner describes the descent of man from being to revelation to efficacy to work. In our time man learns to ascend in the opposite direction. Tanis Helliwel stated that everyone can access nature spirits through a specific group of them. For me these are the beings of colour. The rainbow is central in this workshop. Through experiments we approach the phenomenon (the Work), through meditative exercises the Efficacy and eventually something of the Revelation of these Beings.

4. Benjamin Bembé

Biologe und Waldorflehrer. Mitarbeiter am Institut für Evolutionsbiologie und Morphologie an der Uni Witten/Herdecke. Das Thema ist Teil des Projektes «Gestaltbildung im Lebendigen».

 

Zur Gestaltbiologie der «Südkontinente»

Ausgehend von der Gestaltbiologie der (Säuge)tiere und der Vegetation, wollen wir auf die drei «Südkontinente» – genauer: auf die drei Tropenregionen unserer Erde – blicken. Dabei kann man grosse Regelmässigkeit in Form einer «globalen Dreigliederung» finden. Bei der Arbeitsform handelt es sich nicht um fertige Vorträge, sondern um einen Werkstattbericht und ein gemeinsames Herantasten an die Phänomene. Näheres dazu finden Sie hier.

5. Ruth Mandera

Goetheanistische Botanikerin, mit einer Vorliebe für Gestalten und ihre Verwandlung.

Forschungsschwerpunkte: Heilpflanzen, Bildschaffende Methoden und Didaktik des Unterrichtens.

 

Das Blattverwandlungsspiel

Gelingt es mir, aus einem Haufen von Spielkärtchen, auf denen Blätter gedruckt sind, die Blätter zusammenzusuchen, die eine Blütenpflanze nacheinander bildet? Welche Gesetzmässigkeiten sind zu erkennen? Ein spielerischer Umgang mit der Vielfalt von Formen - für Gruppen oder Einzelpersonen.

6. Graham Kennish

Graham Kennish is a Waldorf science teacher and trainer of 45 years and a BACP Accredited counsellor, working also for 12 years in Goethean Psychology, in workshops and individual sessions.

 

A Goethean approach to Psychology

In Goethean Psychology, the artistic medium is the human body itself, using gesture. The observer follows an imaginative perception of their own bodily gesture to observe archetypal patterns common to all human soul life. As in the Goethean observation of a plant, principles of the soul life can be imaginatively observed, clothed in personal particulars, just as the principles of plant development are clothed as primrose or buttercup.